Jesse Tibert, Lodge Manager im Luxushotel COMO Uma Punakha, nimmt uns mit auf seine persönliche Bhutan Reise und weiht uns in das Geheimnis des Glücks ein.
Das erste Mal besuchte ich das Königreich Bhutan in 2001, nach einer monatelangen Reise durch Indien und Nepal. Im Gegensatz zu den benachbarten Himalaya-Regionen fühlte sich Bhutan wie ein tiefer Atemzug frischer Luft an, so sauber und unberührt von den Wirrungen der Welt rundherum ist es.
Sofort fiel mir die besondere Architektur des Landes auf: Weiß getünchte Farmhäuser sind in einer üppigen Landschaft verteilt, und in der Ferne thront die buddhistische Festung von Paro auf 2.400 m Höhe über einem Fluss mit kristallklarem Wasser. Dieser Berg hat etwas so wahrhaft Reines und Unschuldiges an sich, wie ich es noch an keinem anderen Ort empfunden habe.
VON DER BHUTAN REISE ZUR NEUEN HEIMAT
Bhutan zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich beschloss zu bleiben. Ich begann für die COMO-Hotelgruppe zu arbeiten, die als eine der ersten Luxusurlaub an diesem magischen Fleckchen Erde ermöglichte. 2004 eröffnete mit COMO Uma Paro die erste Lodge (29 Zimmer und Suiten) über dem Tal von Paro, umgeben von bläulich schimmernden Nadelwäldern, wo ich einige Zeit angestellt war. 2012 folgte dann die Lodge COMO Uma Punakha mit nur 11 Zimmern und Suiten, wo ich nun als Lodge Manager tätig bin.
Besonders reizt mich, wie COMO Design, Service und Kulinarik mit der einzigartigen Umgebung hier verblendet. Während COMO Uma Paro einst das Haus eines Adligen war und von einer traditionellen Atmosphäre geprägt ist, zeichnet sich COMO Uma Punakha durch eine dynamisch-frische Ästhetik und grandiose Ausblicke aus. Beide Lodges bieten ausgezeichneten Service, besonders in den Villen mit eigenem Butler, und eine innovative Küche. Die Zutaten werden größtenteils von örtlichen Bauern bezogen.
LEBEN IM EINKLANG MIT KULTUR UND NATUR
In Bhutan lebt und arbeitet man nachbarschaftlich, was insbesondere an der herzlichen Gastfreundschaft der Einheimischen liegt. Von ihrem einfachen Lebensstil kann man so einiges lernen, und ihr aufrichtiges Lächeln ist wie ein Geschenk.
Während meiner Zeit im Tal von Paro verbrachte ich meine freien Stunden meist mit Wandern in den Bergen und Wäldern und Besuchen in den Tempeln. Dort gibt es einige beeindruckende zu sehen, zum Beispiel den verlassenen Drukgyel Dzong oder das Taktsang-Kloster, eines der bedeutendsten des Landes. Doch mein Lieblingsort ist Kyichu Lhakhang, ein auf den ersten Blick unscheinbarer Tempel aus dem 7. Jahrhundert, abseits der Straße und eingebettet in Reisfelder. Dort durfte ich der drubchen-Gebetszeremonie beiwohnen, die von der Königin Kesang Choden Wangchuck geleitet wurde.
Mein Umzug nach Punakha war eine große Veränderung für mich. Das Klima ist aufgrund der geringeren Höhe wärmer und die Vegetation ist üppiger. Ich habe hier das Rafting für mich entdeckt – die Flüsse Mo und Po bieten dafür fantastische Bedingungen. Außerdem besuche ich gerne den Khamsum Yulley Namgyal Chorten. Diesen buddhistischen Tempel erreicht man nach einem 45-minütigen Spaziergang durch das Tal von Punakha und die Reisterrassen.
DAS GEHEIMNIS DES GLÜCKS
Während meiner Zeit in Bhutan ist mir bewusst geworden, wie grundsätzlich sich die Lebensweise der Menschen hier von meinem eigenen, westlichen Denken unterscheidet, das sich in erster Linie um die Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Einzelnen dreht. Dagegen hat in Bhutan die Gemeinschaft den größten Stellenwert. Es wird nicht weit in die Zukunft geplant. Stattdessen stehen bei plötzlichen Ereignissen wie dem Tod eines Familienmitgliedes alle zusammen, und es fällt niemandem schwer seine ganze Aufmerksamkeit einer Haushaltssegnung oder dem Reispflanzen zu widmen. Man ist ganz im Moment, statt möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erledigen zu wollen. Das ist das Geheimnis des berühmten Bruttoglücksproduktes, das nicht nur das private Leben, sondern die gesamte Wirtschaft und Politik Bhutans beeinflusst. So wie der Einzelne bei seinem Tun an die Gemeinschaft denkt, denkt die Regierung bei ihren Entscheidungen an das Volk. Das zeigt sich beispielsweise in staatlichen Subventionen für Elektrizität und kostenloser Gesundheitsversorgung für alle.
Was das Königreich im Himalaya meiner Meinung nach wirklich von anderen Ländern unterscheidet, ist die scheinbar angeborene Demut seiner Bewohner, durch die das Spirituelle und der irdische Alltag ganz selbstverständlich verbunden sind. So wie mich wird Bhutan jeden seiner Besucher berühren – mit seiner faszinierenden Kultur, seinen dramatischen Landschaften, aber vor allem mit dem Mitgefühl seiner Menschen.
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